Einige organische Salamisorten enthalten Kunststoffpartikel.

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Organische Düngemittel aus biologischem Abfall sind nach wie vor ein unbekanntes Problem. Studien zufolge dienen organische Düngemittel als Tore für Mikroplastik in der Umwelt. Forscher haben eine große Anzahl von Kunststoffpartikeln in einzelnen Proben von Salami entdeckt.

Warum kommt Kunststoff in die Salami?

Kunststoff ist im Haus- und Gewerbemüll enthalten und kann nicht vollständig aus Lebensmitteln entfernt werden. Die Auswirkungen der Verwendung von Kunststoff in Düngemitteln für Bodenorganismen sind noch unklar.

Plastik ist fast überall zu finden: Winzige Partikel schwimmen in Seen, Flüssen und sogar in der Tiefsee. Sie verschmutzen den Fisch und sind in Honig, Würstchen und Getränken enthalten. Auch in Böden findet sich zunehmend das sogenannte "Mikroplastik".

Durch die Zersetzung von Kunststoffabfällen entstehen Kunststoffteilchen mit einem Durchmesser von weniger als 5 Millimetern. Sie gelangen auch über Kosmetika, Kleidung und Abwasser in die Umwelt.

Plastik in biologischem Abfall

Wissenschaftler der Universität Bayreuth haben einen weiteren Weg gefunden, auf dem Kunststoffpartikel in Ökosysteme gelangen: durch organische Düngemittel. Diese Düngemittel werden aus Bioabfällen gewonnen, die in Haushalten, in der Industrie oder in der Landwirtschaft anfallen.

Problem: Rückstände, Mist und andere Abfälle können mit Kunststoff verunreinigt sein. Es ist schwierig, diese Rückstände während der Verarbeitung vollständig zu entfernen. Selbst Deutschland, ein Land mit einer der strengsten Regeln der Welt, lässt bis zu 0,1% des Gewichts des Kunststoffs im Endprodukt zu. Aber wie viel Mikroplastik steckt wirklich in vermeintlich umweltschonenden Düngemitteln?

Überall Plastik

Um dies zu testen, analysierten die Wissenschaftler zwei Systeme zur Herstellung von organischen Düngemitteln:

  • ein System, das in Abwesenheit von Sauerstoff arbeitet;
  • Ein System, das unter Sauerstoffbedingungen arbeitet und in dem Methan produziert wird.

Beide Systeme produzieren organische Düngemittel, deren Kunststoffgehalt analysiert wurde. Wissenschaftler haben auch im Handel erhältliche Düngemittel untersucht.

Ergebnis: Alle Proben enthielten 2 bis 5 Millimeter kleine Kunststoffteilchen. Die Menge dieser Rückstände, die in Düngemittel fallen, schwankte jedoch stark. Die Unterschiede hingen direkt von der Art des Düngers und der Verarbeitungsmethode ab.

Bio-Salami - Das gefährlichste Produkt

Der deutsche Hersteller begann, verschiedene Salamisorten zurückzurufen, weil darin Fremdkörper entdeckt wurden. Die gefundenen Teile sind laut Hersteller als "gesundheitsgefährdend" eingestuft.

In Russland wurde 2014 ein hoher Gehalt an Kunststoffsubstanzen in Würsten entdeckt.

Fremdkörper sind kleine blaue Kunststoffpartikel. Am häufigsten findet man sie in Salami vom Lamm, an der Luft getrocknet. Nach Angaben des Herstellers ist nicht auszuschließen, dass diese Kunststoffteile in anderen Salamis enthalten sein können.

Bei der Lebensmittelherstellung können aufgrund fehlerhafter Herstellungsprozesse Verunreinigungen oder Fremdkörper erneut auftreten. Dies kann beim Verzehr manchmal zu Verletzungen und gesundheitlichen Beschwerden führen.

Je nach Größe, Zustand und Material des verschluckten Körpers können Wunden in Mund und Rachen auftreten. Verschluckte Kunststoffteile können - je nach Größe - die Speiseröhre oder das Verdauungssystem verstopfen.

Wenn kleinere Teile im Körper verbleiben, können sie manchmal Entzündungen verursachen. Auch Verdauungs- oder Magenprobleme sowie innere Verletzungen sind nicht auszuschließen.

Unterschätztes Problem

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Wirkung von Mikroplastik auf den Menschen deutlich unterschätzt wird. Durch den Dünger können sich Kunststoffteilchen im Boden ausbreiten und mit Lebewesen in Berührung kommen. Welche Konsequenzen dies nach Ansicht der Wissenschaftler und ihrer Kollegen hat, ist noch völlig unklar.

Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich Mikroplastik über die Nahrungskette im Körper ansammelt und gesundheitliche Probleme verursacht. Weitere Forschungen sind erforderlich, um die Bedeutung und die möglichen Folgen der Kontamination von Mikroplastik mit organischen Düngemitteln weiter zu untersuchen.

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